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[ 11. Mai 2005 ]

Stuttgart im Winter 2005, der Rücken hält ...

Granne im Winter, der Rücken hält ... Stuttgart im Frühling (trotzdem Winter) ... der Rücken hält immer noch, was Dr. Zeeh und Sigi nach meinem Bandscheibenvorfall und langer Reha versprachen :-)

Mittlerweile sind wieder ein paar Tage ins Land gegangen und es ist höchste Zeit die Homepage auf Vordermann zu bringen. Auf dieser Page dreht sich ja vieles um einen Triathleten, der sich scheinbar alleine der Herausforderung Ironman stellt. Aber wie öfter mal erwähnt, verdanke ich auch vieles anderen lieben Menschen, die sich für meinen Sport begeistern können. Daher sind hier auch ein paar andere Bilder als von elend dreinblickenden Triathleten zu sehen ;-)

Nach einem eher regenerativen Jahr, in dem ich zur Abwechselung mit Christian mal die Zugspitze hochgelaufen bin, startete ich im November 2004 wieder ins Training. Anfang Februar 2005 habe ich dann ca. 1200 km auf den Rampen von Gran Canaria zurückgelegt. Wettertechnisch war’s auch eine Herausforderung: der kälteste Winter ("nur" 18 Grad aber viel Regen) seit 30 Jahren! Der Rücken hat besonders im Trainingslager null Probleme gemacht und stimmt mich weiter optimistisch. Morgens komm ich zwar schlecht aus der Koje, aber den "normalen" Rückenschmerz werde ich laut Arzt nur bei Versteifung der unteren Wirbelkörper los, was in meinem jungendlichen Alter (noch) nicht angebracht ist. Jedenfalls sind die Strahlungsschmerzen im linken Bein so gut wie weg und bei schnelleren Einheiten merk ich den leicht lädierten Nerv kaum noch. Irgendwie bin ich mit dem linken Bein sonst nicht schnell genug nachgekommen. Tja, Onkel Dr. Zeeh hat’s mir ja immer prophezeit, dass ich mit Geduld und Sport auf dem richtigen Weg bin. Zwischendurch haben mich die Schmerzen aber derart genervt, dass ich mich fast unter’s Messer gelegt hätte. Man gut, dass ich gewartet habe und auch bei Sigi vom Faktum lange in Behandlung war. Die Kathetermethode von Dr. Zeeh kann ich bei einem Bandscheibenvorfall nur wärmstens empfehlen. Ich sag es euch: der Arzt des Vertrauens und ein gutes Reha-Team ist das Schööönste was es gibt auf der Welt! Ein Aaaarzt, ein guuuutes Teeeaaam und wenn die ganze Welt zusammenfällt ... :-) Und wer kann schon behaupten, dass behandelnder Arzt und Physiotherapeut beide Marathonläufer sind – das ist mal cool!!!

Zurück zum Sport. Ich bin also nur leicht gebräunt von Granne zurück und habe neben bergigen Radkilometern die wertvolle Erfahrung gemacht, auch mit Freundin im Trainingslager glücklich zu sein. Davon scheinen viele Kollegen ja nicht soviel zu halten, aber es geht wirklich und so’n Trainingslager dürfte meiner Meinung ruhig mehr Ruhetag beinhalten :-) Ach ja, der Sport! Die Berge auf Granne waren lang und einsam – aber wunderschön zu radeln! Die ersten Tage war noch Flo mit dabei und hat uns kurz aber heftig gezeigt, wie fit er schon wieder war. Danach bin ich mit Thomas alleine auf Tour gegangen. Elmar konnte mich vor Ort überzeugen, dass er auf dem richtigen Marathonweg ist. Karsten und blondi Thorsti haben sich nicht von den Rentnern schocken lassen und sind in der ersten Woche auch ab und an auf Tour gewesen. Tatjana hat mir die letzten Tage dann gezeigt, mit welchen Klamotten man wie auf dem Tria-Bike zu sitzen hat.

Zurück in fucking cold Germany habe ich erst mal einen dreiwöchigen Laufblock eingeschoben. Laufen auf Granne kam eher kürzer und tat entsprechend doppelt weh. Aber irgendwann machte sich auch der letzte Schnee vom Acker und ich war wieder in der Nähe der alten Laufzeiten. Nebenher mach ich 2-3-mal die Woche noch Kräftigungsübungen für den Rücken und bin mir sicher, so auf dem richtigen Weg zu sein. Ach ja, ich hatt’s noch gar nicht erwähnt. Neben einem Start beim Kohler Haardman (Mitteldistanz) dachte ich schon, die Fahne des Ninja-Teams alleine beim Ironman in Frankfurt hochhalten zu müssen. Flo ist aber inzwischen sensationeller Zweiter seiner Altersklasse beim Ironman Arizona geworden. Daraufhin hat er kurzerhand beschlossen seinen Teamkameraden in Frankfurt aus dem Wasser zu ziehen. Anschließend wollen wir dann gemeinsam die ollen Lutscher aus dem Weg metzeln. Jo, es geht zwar ohne Ninja an den Start, aber wir kämpfen niemals allein (neulich beim Teamgrillen)!

Dank schon mal dem Labor meines Vertrauens und Benny Bohrer. Hylia, Fatma und Joe sind in Stuttgart für ihre schnellen Analysen bekannt und starten im Notfall den Gaschromatographen auch am Wochenende. Nebenher gibt’s den besten Kaffee frisch im Labor zubereitet :-). Und weil ich ein dreister Triathlet bin, lass ich mich immer wieder auf’s Neue von Jo und Fatma kulinarisch verwöhnen. Benny, selber mal Leistungssportler und ansonsten begeisterter Allrounder, bohrt nach wie vor die besten Löcher. Die Quali für Hawaii steht zwar noch aus, trotzdem bin ich Dank ihnen materialtechnisch auf dem besten Weg dahin! Jetzt müssen sie mir nur noch den Gefallen tun, und in Frankfurt ihren Schützling nach Hawaii schreien. Um das gesponsorte Material richtig ans Rad zu schrauben nerv ich ab und an mal Dirk Zedler. Schwer beeindruckt betrete ich jedes Mal seine heiligen Hallen. Als Fahrradsachverständiger pflegen Dirk und sein Team neben einem unglaublichen Know-how eine ziemlich coole Werkstatt, die eher an Formel Eins Standard als an eine Schrauberwerkstatt erinnert.

Ihr seht, alleine ist so was kaum zu bewältigen und weil Tatjana für Hawaii bereits jetzt schon spart, bin ich beim Training so motiviert wie selten. Striker wusste schon nach der Nummer von 2003, dass er wieder mit will und Roland weiß eh nicht so recht wohin mit der Kohle. Prima, die beiden würden auch mit zum Supporterteam gehören. Würden, weil ich mich ja immer noch qualifizieren muss. Aber sollte es aus welchen Gründen auch immer nicht klappen, dann bricht die Welt kein zweites Mal zusammen - versprochen! Nach einer heftigen Grippe vor ein paar Wochen, fühlte ich mich nämlich von einer Quali ziemlich weit entfernt.

Jo, hier sind noch mal alle Bilder vom Trainingslager auf Granne und auf besonderen Wunsch von Arne ist hier sein geglücktes Überholmanöver. Keiner weiß, wie er das macht, aber Mister Fette-Wade kann zwei Dinge echt gut – Schwimmen und Schwätzen :-) Arne ist wirklich schnell mit einem Fuß im Wasser und hat Christian glatt überholt. Aber die Waden können auch laufen. Und obwohl sie aneinanderscheuern hat mir Arne beim Wedekindlauf in Hildesheim fast 2 Minuten abgenommen und sich somit seine Kiste Bier verdient. (ich tippe ja, dass er seine Waden geölt hat … ;-) Was soll’s, Christian setzt im Ironman trotzdem auf mich ;-) Die erste Wette ist zwar verloren, aber andere stehen noch aus. Man(n) muss sich ja Ziele setzen … ;-)

Stay tuned.



[ 14. November 2004 ]

Gedopte Freundin

Nina Kraft wurde positiv auf EPO getestet. Was ... unsere Nina?! Hat doch gerade erst so toll Hawaii gewonnen und jetzt das? Kann ja wohl nicht sein ... für sie hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt!

Ob ich jetzt enttäuscht bin? Nein, denn ich bin inzwischen einfach nüchtern genug, um zu wissen, dass es im Spitzensport um Kohle geht und nicht um irgendwelche moralischen Grundsätze! Und im Spitzensport ist es nicht anders, als im normalen Leben. Wer nach oben will, muss besser sein als andere. Wer mehr Geld verdienen will muss noch besser sein oder seine Ellenbogen weiter ausfahren. Wer seine Steuererklärung macht, sollte wissen, wie er seine Kohle wieder zurückkriegt. Und wer weiß nicht, wo man in der Steuererklärung ansetzen kann, um ein paar Euro mehr rauszuschlagen. Da wird gern ein bisschen übertrieben, um die Kohle zu erstehen, die eigentlich nicht zusteht. Wer unbedingt mal ein paar Wochen auf Kur machen will, weiß was er dem Arzt vorgaukeln muss.

Ups, das ist ja alles Beschiss?! Und genau nichts anderes hat Nina gemacht. Der eine mehr, der andere weniger. Aber ganz wenige rennen mit `ner weißen Weste rum und können es sich leisten den Finger auf andere zu richten. Okay, beim Sport spielen noch ein paar mehr Emotionen mit, als im Berufsleben. Der Sport wird von uns in der Freizeit ausgeübt und da ist es für manche schwer nachzuvollziehen, dass man andere bescheißt. Sport soll doch Spaß machen?! Aber selbst bei vielen Amateuren, wie ich, wird auf Deubel komm raus betrogen. Es wird verbotenerweise Windschatten gefahren und auch bei den ganz Harten werden verbotene Mittel eingeworfen. Die Amateure interessiert aber keine Sau, wie sie sich für Hawaii qualifiziert haben. Nachweisen kann man nichts, weil nicht getestet wird. Und nach Hawaii wollen viele. In der Lokalpresse als Bester von Hintertupfingen dazustehen ist für Triathleten meines Schlages tatsächlich Grund genug andere zu bescheißen. Dass sie sich damit selbst betrügen, interessiert doch nicht wirklich. Denn man weiß ja, dass viele der anderen auch nicht besser sind. Bitter, aber so läuft`s!

Nina weiß mit am Besten, dass ich ein absoluter Dopinggegner bin. Aber aus meiner Position ist es auch ein Leichtes zu behaupten, dem Doping selbstverständlich fern zu bleiben. Darum bin auch heilfroh, dass ich mit dem Sport nicht mein Geld verdienen muss, denn dann hätte ich mir wahrscheinlich auch die Frage stellen müssen, das zu tun, was scheinbar viele machen. Als Amateur betreibe ich den Sport aus freien Stücken und bin nur mir gegenüber verantwortlich. Und darum kann ich täglich in den Spiegel schauen, ohne dass ich einen Selbstbetrüger sehe. Wie man am Besten gegen den Dopingsumpf im Sport vorgehen sollte, kann ich nicht sagen und ist auch schwer zu erörtern. Nur sehe ich jeden aufgeflogenen Dopingfall positiv, weil sich eine weitere Chance bietet, den nackten Tatsachen ins Auge zu sehen. Nur so kann das Doping-Problem als solches erkannt und bekämpft werden.

Nina’s Verhalten will ich nicht entschuldigen. Sie wird für ihren Betrug eine gerechte Strafe bekommen. Die Sperre wird wahrscheinlich 2 Jahre betragen und ein Wiedereinstieg in den Sport wird kaum möglich sein. Ihre Karriere ist dahin und sie steht aller Wahrscheinlichkeit vor dem finanziellen Ruin. Mir geht es darum Erklärungen zu finden, warum ein Mensch solche Fehler macht. Sie tut mir leid, weil sie dem Druck leider nicht standhalten konnte, den sie sich selber aufgebaut hat. Aber auch wir als Zuschauer wollten sie endlich mal als erste deutsche Siegerin von Hawaii empfangen, statt ihr nicht „schon wieder“ zum 2. oder 3. Platz gratulieren zu müssen. Ich weiß wie man sich fühlt, wenn man große Scheiße gebaut hat und ganz unten angelangt ist. Dazu wird man auch gerade dann von vielen im Stich gelassen. Nina war und ist für mich eine Ansprechpartnerin, die immer da ist, wenn ich sie brauche. Ich schätze sie sehr und weiß, dass ihr Verhalten sportlich gesehen ein Riesenfehler war. Aber trotzdem bleibt Nina für mich eine Freundin, die sich einer Schwäche hingegeben hat, die sie nach wie vor menschlich macht. Darum werde ich ihr selbstverständlich auch in Zukunft zur Seite stehen.



[ 28. Februar 2004 ]

Die Wochen nach der Operation

Inzwischen sind vier Wochen seit der Operation am 02. Februar vergangen. Nun ist es an der Zeit "Entwarnung zu geben".
Der letzte Bericht liest sich ja stellenweise ziemlich deprimierend, ich habe ihn allerdings direkt nach der Diagnose geschrieben, als es mir echt beschissen ging. Mir kam es vor, als würde ich aus dem vollen Leben gerissen und stünde plötzlich völlig machtlos mit nichts in der Hand da. Der Bandscheibenvorfall wird mich zwar noch lange begleiten, hat seinen Schrecken aber längst verloren. Gerade auch, weil ich mich nicht alleingelassen fühlte!

Statt der stationären Operation, hab ich eine Kathetermethode gewählt, die ambulant durchgeführt wurde. Unter örtlicher Betäubung wird ein Katheter in den Wirbelkanal eingeführt und vier Tage lang wird unter Zugabe einer Salzlösung der ausgetretene Gallertkern aus der Bandscheibe zum Schmelzen gebracht. Das hat viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen OP, die gesetzliche Kasse zahlt jedoch nichts. Somit musste ich mein neues Bike zur Finanzierung der OP wieder abbestellen – seufz! Die Gesundheit war’s mir aber doppelt wert! Na jedenfalls ging alles gut über die Bühne. Ziemlich schnell bin ich dahinter gestiegen, dass es wenig Sinn macht, der verkorksten Saison hinterher zu trauern. Ich hab’s wirklich versucht positiv zu sehen und glaube, dass es geklappt hat. Ich hab die vom Körper verordnete Zwangspause genutzt und hab mich einfach ausgeruht! Dank Notebook war ich auch auf meinem Bett online und habe mir die Zeit mit Mailen, Schach, Lesen und trallala vertrieben. Langeweile kam komischerweise selten auf. Wenn ich hier so vom Bett aus im Zimmer herumschau, dann erinnert doch schon vieles an den verflixten Ironman. Links hängt die rote Fahne mit der ich 2001 auf Hawaii eingelaufen bin und rechts die Medaillen von den acht gefinishten Ironman … achtmal?! Wow, irgendwie hab ich davor mehr Respekt als vor vier Wochen noch. Die ersten Tage tat der Anblick echt noch weh, aber inzwischen erfreu ich mich lieber an dem, was ich mal geleistet habe.

Eine Woche nach der OP bin ich dann dreimal die Woche im Rehazentrum Faktum von einem spitzen Team wieder auf Vordermann gebracht worden. Die Schmerzen sind schon weniger geworden, doch die Lähmungserscheinungen nerven noch ein bisschen. Inzwischen soll ich laut Physiotherapeutin wieder ein paar Minuten schwimmen und ’ne halbe Stunde aufrecht sitzend auf der Rolle radeln. Beim Gehen hinke ich noch ein bisschen wie Bein-Godik und ich weiß jetzt wie langweilig Aquajogging werden kann. Wie’s aber mit dem Triathlon weitergeht, weiß ich immer noch nicht. Ist doch im Moment auch nicht wirklich wichtig, oder? Eine Möglichkeit wäre ja einfach, die geplante Nummer mit Frankfurt und Hawaii von diesem Jahr auf 2005 zu verschieben. In diesem Jahr könnt ich ja endlich mal wieder ’n Herbstmarathon laufen oder ich könnt auch gar nix planen und einfach alles auf mich zukommen lassen :-) Der Bandscheibenvorfall hat mir also nicht nur schlecht getan, sondern einfach gezeigt, die Dinge mal mit anderen Augen zu betrachten. Sich zu hinterfragen und festzustellen, dass am Ende mal wieder alles anders kommt, als man denkt! Genau, ich kümmere mich derweil um die anderen schönen Dinge des Lebens … mit oder ohne Ironman – wer weiß das schon?!

Jo, nun verabschiede ich mich aus meiner Stufenlagerung. Zu guter Letzt dann ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die mir geholfen, mich besucht, geschrieben oder einfach mal an mich gedacht haben!

Bis die Tage,
Immo



[ 01. Februar 2004 ]

Diagnose: schwerer Bandscheibenvorfall

So, nun liege ich hier auf meinem Bett und überlege, wie es weitergehen soll. Vielleicht helfen mir diese Zeilen selbst ein bisschen dabei, mit der Diagnose Bandscheibenvorfall klarzukommen.
Klarzukommen? Was meine ich eigentlich wirklich? Komm mal eben damit klar, dass du Triathlon in der bisherigen Form nicht mehr betreiben kannst? Okay, vielleicht wird die Operation bzw. die Nachbehandlung relativ gut vonstatten gehen und ich finde mich nach ein paar Wochen Pause wieder relativ gut gelaunt und motiviert auf dem Rennrad wieder. Oder es dauert ein wenig länger und ich komm damit klar, alles ein wenig zu reduzieren? Komm ich damit klar? Ich weiß es jetzt noch nicht, aber wie ich mich kenne, müsste ich eigentlich einen Weg finden. Bisher hat das ja auch immer geklappt und ich bin ja Optimist.

Optimismus habe ich auch bewiesen, als ich guter Dinge die neue Saison geplant habe. Mit den letztjährigen Erfahrungen bin ich voll motiviert im Dezember 2003 in die Vorbereitung eingestiegen. Der Ironman Germany in Frankfurt am 11. Juli 2004 sollte das Rennen sein, bei dem ich meine stets hochgesteckten Ziele verwirklichen wollte. Angemeldet bin ich immer noch und soweit ich weiß ist das Rennen sogar ausgebucht. Es lief also alles planmäßig. Auf Frankfurt habe ich mich besonders gefreut, weil endlich mal wieder die Familie und die Freunde dabei gewesen wären, die mich am Streckenrand schon ziemlich motivieren können. Jetzt motivieren sie mich, nicht zu verzweifeln.

Ja, es geht auch weiter. Irgendwie geht immer alles weiter. Wenn man abstürzt und unten liegt, kann man den nächsten Berg wieder raufkraxeln. Hab ich ja nun schon des Öfteren gemacht. Aber wenn man da unten liegt, dann fragt man sich auch, warum man abgestürzt ist und da kommen auch noch andere Dinge in den Sinn. Vielleicht sollte ich mal einen anderen Berg besteigen. Soll heißen, vielleicht soll es einfach nicht mehr der Triathlon auf seine extreme Weise sein? Mein Ziel war ja immer mich zu verbessern und nicht mal eben mit halben Aufwand durch den Ironman zu eiern. Und verbessern kann ich mich nur, wenn ich den Sport extrem betreibe. Extrem hört sich manchmal gar nicht so gut an, aber mein Naturell ist es nun mal "extrem" zu sein. Wer meine Geschichte kennt, der weiß was ich meine. Irgendwie ist man ja schon der Meinung, den für sich richtigen Weg einzuschlagen. Durch diese Art Hiobsbotschaften fühle ich mich aber gezwungen darüber nachzudenken, ob ich mich nicht doch in einer Sackgasse befinde.

Auf meiner Homepage ist ja was von Faszination und Herauforderung zu lesen. Vorhin hat mich der kleine Yannick, der Sohn meines Kumpels Uli, mit seinen braunen Augen lachend angeschaut und "fasziniert". Ja, es gibt auch ein Leben ohne Triathlon. Wenn es so sein soll, lasse ich mich gerne von diesem "neuen Leben" faszinieren.

So, bevor ich hier nun völlig abschweife, will ich mal zum Punkt kommen. Was nun weiter passiert, weiß ich selber nicht so genau. Am 02. Februar 2004 werde ich operiert und das Wichtigste ist erst mal, dass diese verflixten Lähmungserscheinungen im linken Bein aufhören. Was danach passiert, wird sich zeigen. Auf jeden Fall fühle ich mich nicht allein gelassen. Und das ist doch schon mal eine tolle Sache!

Es verabschiedet sich in eine Pause unbekannter Art,
Euer Immo.



[ 19. Oktober 2003 ]

Ironman Hawaii 2003

Mehr Informationen zum Ironman Hawaii in Kailua-Kona und meiner Zeit von 10:08:11 Std. findet ihr unter Hawaii.



[ 23. Januar 2003 ]

Abflug ins Trainingslager

Seit dem 1. Oktober 2002 befinde ich mich nach einer sechswöchigen aktiven Pause wieder in der Vorbereitung. Im Unterschied zu den Vorjahren, habe ich mein Training ziemlich umgekrempelt und schon im Vorfeld viel intensiver trainiert. Dadurch habe ich endlich mal das Gefühl, keine "leeren" Kilometer zu schruppen.
Vom 25.01.03 bis 08.02.03 geht’s dann auch endlich wieder ins Trainingslager nach Lanzarote. Stuttgart überlasse ich solange dem Schnee und der Eiseskälte. Davon hatte ich über die Weihnachtstage und dem Jahreswechsel im Hildesheimer Land schon genug.

Darum hab ich mir auch endlich mal eine Trainingsrolle gegönnt. Es hat mich viel Überwindung gekostet, mir endlich mal so ein Teil anzuschaffen. Denn eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, länger als 5 Minuten auf so einem Dingen zu sitzen. Ich dachte, ich würde vor Langeweile runterfallen. Aber auch an so was kann man sich gewöhnen, wenn man wirklich will. Wer bereit ist im Wettkampf 6 Stunden gegen Berge, Wind und Einöde zu kämpfen, der kann sich auch mal zusammenreißen und 2 Stunden auf der Rolle verbringen. Außerdem sind die Intervalleinheiten, die richtig weh tun, auf dem Heimtrainer in der kalten Jahreszeit gut durchführbar. So bin ich eher damit beschäftigt mit meinem absinkenden Puls zu kämpfen, als gegen die Langeweile.

M
eine Motivation für’s Training ist wegen der ganzen Umstellung und Neuerungen auch auf einem neuen Höhepunkt. Außerdem stehen die Sterne günstig, so dass es in diesem Jahr mal wieder richtig knallen wird ... ;-)



[ 05. Januar 2003 ]

Start beim Ironman Lanzarote 2003

Am 17. Mai 2003 werde ich zum zweiten Mal am Ironman Lanzarote teilnehmen und versuchen, mir einen von 10 Hawaii-Startplätzen in meiner Alterklasse 30-34 zu sichern. Insgesamt werden auf Lanzarote 60 Hawaii-Slots vergeben.
Im letzten Jahr konnte ich mich als 7. in meiner Altersklasse mit 10:26:32 h direkt qualifizieren, hatte jedoch leider nicht genug Geld, um nach 2001 zum zweiten Mal am Ironman Hawaii teilzunehmen. Doch in 2003 steht der Start in Kailua-Kona wieder auf meinem Programm.
Mehr Infos bekommt ihr auf der offiziellen Homepage www.ironmanlanzarote.com.



[ 04. Januar 2003 ]

Das Ziel für 2003: Ironman Hawaii

Mein Haupziel für 2003 ist natürlich der Start bei der Triathlon Weltmeisterschaft in Kailua-Kona/Hawaii am
18. Oktober 2003. Für die Hawaii-Qualifikation werde ich im Mai auf Lanzarote alles geben.
Mehr Infos bekommt ihr auf der offiziellen Homepage www.ironmanlive.com.



[ 02. August 2002 ]

Erfolgreicher Start beim Allgäu Triathlon

Beim diesjährigen Allgäu Triathlon in Immenstadt am 27. Juli 2002, der internationalen deutschen Halbdistanz-Meisterschaft, belegte ich mit einer Zeit von 04:56:47 h den 90. Platz von 923 Startern.

Meine Zeiten in Immenstadt:

Schwimmen (2 km): 00:31:26 h
Rad (92 km): 02:55:58 h
Laufen (21 km): 01:29:23 h

Mehr Info bekommt ihr auf der offiziellen Homepage www.altenried.de. In der Gesamtergebnisliste findet Ihr ab sofort mein Finisher-Foto. Einfach die Liste aufrufen, Platz 90. suchen und auf Immo Krüger klicken.



[ 07. Juni 2002 ]

Bilder aus Lanzarote in der Galerie

Die neuesten Bilder vom Ironman auf Lanzarote sind endlich online und können in der Galerie angeschaut werden.



[ 03. Juli 2002 ]

Wettkämpfe 2002

Hier die noch anstehenden Wettkämpfe für 2002 im Überblick:

27.07.2002 Deutsche Meisterschaften Mitteldistanz in Immenstadt (www.allgaeu-triathlon.de)
04.08.2002 2. Bundesliga für den VfV Hildesheim in Oldenburg
25.08.2002 Ötztaler Radmarathon in Sölden (www.oetztaler-radmarathon.com)



[ 01. Juli 2002 ]


9. Stuttgart-Lauf

Am diesjährigen Stuttgart-Lauf, ein Halbmarathon mit Zieleinlauf im Gottlieb-Daimler-Stadion, habe ich zusammen mit meiner WG und und meinen Kumpels aus der alten Heimat Hildesheim Igel und Elmar teilgenommen.

Von meiner Zeit 1:23:38 h war ich nicht besonders überzeugt; der Lanzarote Triathlon steckte wohl noch in meinen Knochen...



[ 26. Mai 2002 ]


Sensationeller 66ster auf Lanzarote

Mein erster Start beim Ironman Lanzarote war für mich ein toller Erfolg. Nach 10:26:33 h kam ich als Gesamt-66ster von 800 Startern ins Ziel. In meiner Altersklasse habe ich den 7. Platz belegt und somit die direkte Hawaii-Quali erreicht.

Was kann man mehr von einem so frühen Wettbewerb erwarten? Ich bin einfach nur happy und werde Euch bald genauer vom Rennen berichten.

Meine Zeiten auf Lanzarote 2002:

Schwimmen: 0:54:59 h (Wechsel: 0:04:34 h)
Rad: 6:02:28 h (Wechsel: 0:02:49 h)
Laufen: 3:21:42 h

Wer Interesse an einem ausführlichen Bericht vom Wettkampf auf Lanzarote hat, kann hier ein PDF-Dokument herunterladen:

Lanzarote2002.pdf >>




[ 12. Mai 2002 ]

Triathlon in Calw

Ich habe beim 18. Calwer Kurzdistanz-Triathlon in einer Zeit von 2:02:44 h den 10. Platz belegt. Alles Weitere erfahrt Ihr unter www.tsvcalw.de.



[ 02. Oktober 2003 ]

Lanzarote bis Hawaii: Was in der Zwischenzeit geschah

Ich habe erst mal versucht, mich von diesem harten Rennen zu erholen und die eine oder andere Party mitgenommen. Mal in Dresden, München oder Hildesheim. Das Training hat mich nebenher zwar immer begleitet, aber für 3 Wochen mal nicht die erste Geige gespielt. Na ja, die Zeit geht schneller rum als man denkt und schwupps ist man wieder voll im harten Ninja-Training. Beim
Ironman Frankfurt hab ich zugeschaut und Nina versucht ein bisschen bei ihrem Rennen zu unterstützen. Wow, unsere Meisterin ist echt 'ne Rakete. Ob ich ihr nun Zwischenzeiten gesagt habe, ihre Trinkflaschen gereicht oder Peng, sie wäre auch genauso gut alleine durchgeballert - Respekt vor dieser geilen Leistung! Nebenher konnte ich mich davon überzeugen, dass die Rennmarshalls das Windschattenfahren einigermaßen unterbinden konnten, zumindest im großen Stil. Damit freu ich mich dann auch auf 2004, wo ich dann endlich wieder einen deutschen Ironman, quasi vor der Haustüre mitmachen werde!

Aber vorerst versuch ich diese Saison "erfolgreich" abzuschließen. Mitten im Sommer wollte ich beim traditionsreichen
Schluchsee-Triathon eigentlich mal wissen, wie es so über die olympische Distanz läuft. Der Zufall hatte auch gerade ein paar Ruhetage vorgesehen, so dass ich eigentlich hätte gut durchballern können. Aber irgendwie bin ich überhaupt nicht in die Puschen gekommen und wurde auch beim Laufen original durchgereicht. Das Laufen fiel mir echt schwer und ich hatte wohl zu wenig getrunken. Aber die Kurzstreckler haben mich auch sonst ziemlich alt aussehen lassen. Es waren zwar Baden-Württembergische Meisterschaften und die Finale der Landesligen wurden ebenfalls ausgetragen, aber das der Unterschied so krass ist, hätte ich mir nicht träumen lassen. Ähnliches erlebte ich bei meinem zweiten "Kurzauftritt", den Vereinsmeisterschaften der "Ninja-Krieger" in Braunschweig. Dort kam ich auch wieder nicht in den Quark und hatte zudem noch heftigste Seitenstiche beim Laufen. Nur bei der Mitteldistanz in Kulmbach, die ich aus dem vollen Trainings raus bestritt, konnte ich zufrieden sein. Es war ein echtes Hitzerennen und je länger es dauerte, desto schneller wurde ich beim abschließenden Halbmarathon. Ist schon seltsam, ob Kurz-, Mittel- oder Langdistanz, ich scheine die gleichen Geschwindigkeiten zu fahren ... Na ja, ich versuch da in der nächsten Saison mal dran zu arbeiten, denn eigentlich würde ich auch gern mal auf der Kurzdistanz was reißen. Den Halfironman UK musste ich wegen Geld- und Urlaubsmangel leider absagen ... schade, schade!

Das Training war also wieder in vollem Gange und es lief mal so mal so. Die Umfänge stiegen wieder und die Intensitäten sowieso! Die letzten Tage waren die Einheiten eher von der schnelleren Sorte, welche mir der geile Spätsommer vereinfacht hat. Mein Puls vermeldet zwar ab und an neue Tiefstrekorde und garantiert mir ein Übertraining, aber damit habe ich mich bereits abgefunden, dass der bei mir anders tickt! Fast täglich gehen mir in letzter Zeit Gedanken durch den Kopf, wie
Hawaii wohl laufen wird. Wenn ich optimistisch rangehe, dann sehe ich mich unter den ersten 200 in der Gesamtplatzierung. Aber ich war mir vor zwei Jahren bei meinem Hawaii-Debüt schon mal sicher, gut in Form zu sein und bin dann im Marathon ziemlich eingegangen. Trotz Einbruch war ich über Platz 402 superglücklich. Hawaii hat seine eigenen Gesetze und bei diesem Ausnahmerennen sind schon viel bessere Leute wie 'ne Primel eingegangen. Zudem kommt diese ellenlange Saison, die mich seit Oktober 2003 nicht nur körperlich, sondern auch mental echt müde macht. Darum freue ich mich tierisch auf den Startschuss! Zum einen, um endlich das Megaereignis Ironman Hawaii in Angriff zu nehmen, zum anderen, um eine lange Saison auch endlich beenden zu dürfen. Jo, da das Training die letzten Wochen echt gut lief habe ich hohe Erwartungen an mich und mein Abschneiden, aber ebenso steigt auch der Respekt vor dem Rennen!

Leider können mein Bruder, Elmar und Lauschen nicht mitkommen, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Good old friend Striker ist mit im Boot und will sich der zuschauenden Herausforderung stellen! Für mich obergeil, denn mit Striker weiß ich, dass er mich einwandfrei unterstützt und es obendrein noch 'n cooler Urlaub wird! Hinterher machen wir dann noch mit Nina und Martin ordentlich Party auf Oahu. Und wenn ich das alles überlebe gibt's wahrscheinlich wieder Anfang Dezember 'ne fette Hawaii-Party in der besten WG der Welt. Und denkt an eure kurzen Hosen, denn heiß wird's auf alle Fälle ;-)

Bevor ich mich vom Acker mache, noch mal ein riesen Dankeschön an meine Sponsoren, Spender und alle die mich unterstützen ... in welcher Form auch immer! Ich finde es absolut klasse, wie ihr euch für meinen Sport begeistern könnt und unter anderem seid ihr es, die mich motivieren, auf Hawaii ans Limit zu gehen!

PS: Ihr könnt den Wettkampf unter www.ironmanlive.com am Samstag, 18. Oktober 2003 ab 19.00 Uhr CET (Ortszeit Hawaii 7.00 Uhr) live im Internet verfolgen. Die ARD wird am Sonntag Nachmittag einen ausführlichen Bericht bringen.



[ 26. Mai 2003 ]

Immo Krüger löst Ticket zum Ironman Hawaii

34-Jähriger von TriAs wird auf Lanzarote Sechster der Klasse M 30.

Hildesheim (kai). Bei seinem zweiten Auftritt beim Ironman Lanzarote hat Immo Krüger (TriAs Hildesheim) ein Spitzenergebnis erreicht: Nach 10:11:30 Stunden erreichte er das Ziel in Puerto del Carmen und belegte Rang sechs in der Altersklasse M 30. Mit diesem Ergebnis sicherte er sich auch eines der begehrten Tickets für den Ironman Hawaii im Oktober. André Marhauer (Eintracht Hildesheim) kam in 11:34:39 als 166. In der M 25 auf Rang 24.

Vor dem Wettkampf stand jedoch eine lange Vorbereitungsperiode. Bereits Anfang Oktober schnürte der 34-jährige Immo Krüger nach einer Regenerationsphase wieder regelmäßig die Sportschuhe. Seitdem hat er über 7700 km auf dem Rad, rund 2100 km im Laufen und immerhin noch 260 km im Schwimmen absolviert. Bereits im Januar besuchte er die Kanareninsel für ein zweiwöchiges Trainingslager unter warmer Sonne und starkem Wind. Trainingstips erhielt er von Nina Kraft, der zurzeit besten Langstreckentriathletin Deutschlands. Ostern quälte sich der beruflich inzwischen in Stuttgart gestrandete Umweltexperte in heimatlichen Giesener Gefilden im "Hotel Mama" im zweiten Trainingslager durch Regen und Kälte.

Der Ironman war nach der langen Vorbereitung dann der erste Triathlon der Saison. "Leider konnte ich keinen Vorbereitungswettkampf mehr absolvieren. Aber ich habe mich noch nie so zielgerichtet und konsequent auf einen Wettkampf vorbereitet" war sich Immo Krüger schon vor dem Abflug sicher. "Eine Verbesserung des 67. Vorjahresranges sollte da schon möglich sein."

Die Auftaktdisziplin verlief allerdings noch nicht ganz nach Plan: In 1:00:47 Stunden erreichte Immo Krüger nach 3,8 km wieder den Strand von Puerto del Carmen. Allerdings hatte er unterwegs engen Körperkontakt mit mehreren Konkurrenten und verlor kurzzeitig auch die Schwimmbrille. Auf Rang 142 liegend machte er sich auf die Verfolgung.

Die Radstrecke, kreuz und quer über die Insel geführt, wartete mit mehreren Anstiegen auf, darunter die Fahrt auf den Mirador del Rio auf eine Höhe von 600 Metern über dem Meeresspiegel. Insgesamt verteilten sich rund 2500 Höhenmeter auf die 180 Radkilometer. Die rauhen südeuropäischen Straßenverhältnisse taten ihr Übriges dazu. So lockerte sich die Befestigungsschraube des Radcomputers und auf einer Bodenwelle gingen auch die in einer Radflasche verstauten Ersatzschläuche verloren. "Bis dahin war's okay", kommentierte Immo Krüger rückblickend, "aber ohne Flickzeug beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Da habe ich mir gesagt: Gib ordentlich Gas! Ob du wegen müder Beine oder eines Platten ausfällst ist jetzt auch egal. Hat ja auch geklappt." So erreichte er mit der 34. Radzeit die zweite Wechselzone nach 5:45:10. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Verbesserung um 17 Minuten.

Der abschließende Marathon, der auf einer fünf Kilometer langen Wendepunktstrecke an der Uferpromenade entlang führte, vertrieb die Einsamkeit der Lavafelder. Gleichmäßig spulte Immo Krüger die Runden herunter und benötigte 3:20:32 für die 42,2 Kilometer. Auf dem sechsten Platz seiner Altersklasse M 30 und dem sensationellen Gesamtrang 31 konnte sich Immo Krüger nach 10:11:30 Stunden als erster für den Triathlon- und Ausdauersport Hildesheim startende Athlet direkt für das Rennen auf Hawaii qualifizieren.

Immo Krüger: "Die Startgebühr für Hawaii ist bezahlt. Ob ich im Oktober dann auch wirklich in Kailua-Kona hinter der Startlinie stehen werden, ist aber noch fraglich." Immo Krüger sucht daher noch Sponsoren, rund 2500 Euro wird der Trip zu den Weltmeisterschaften kosten. "Ich hoffe jetzt auf Unterstützung, denn eigentlich darf man sich der Teilnahme an der Weltmeisterschaft doch nicht verweigern."



[ 23. Mai 2003 ]

Starke Performance beim Ironman Lanzarote

Die Quali ist gefallen! Mit 10:11:30 Std. habe ich mich beim Lanzarote Ironman am 17. Mai 2003 als 6. meiner Altersklasse für Hawaii qualifizieren können. Am Morgen danach ging’s dann zur Anmeldung und obwohl die Finanzierung und der nötige Urlaub eine zweite Hürde werden könnte, habe ich mich erst mal angemeldet! Vom letztmaligen Sponsor ICHEMA (heißen Dank!) habe ich schon jetzt einen saftigen Scheck bekommen, der mich optimistisch stimmt, dass es kein finanzielles Fiasko wird!
Hier meine genauen Splitzeiten:
 

Finish Time: 10:11:30
Overall Placement: 31
Group Placement M 30-34: 6
Swim Time: 01:00:47
Swim Palcement: 142
Transition Time 1: 00:03:09
Bike Time: 05:45:10
Bike Placement: 34
Transition Time 2: 00:01:50
Run Time: 3:20:32
Run Placement: 36

Die Tage vor dem Rennen verliefen für mich perfekt und Elmar hat mir das Schlafzimmer im Appartement komplett alleine überlassen, damit ich mich schon früh ablegen konnte. Auf der einen Seite war ich schon ziemlich angespannt, aber ich habe mich auch selber wieder runtergeholt, indem ich mir immer die gute Vorbereitung und den günstigen Stand der Sterne vor Augen geführt habe. Zum Supporter-Team gehörten auch noch Gerd und Karsten aus meiner WG, die sich völlig entspannten und dem Alltagsstress Adieu sagten. Es war halt Insel-Feeling angesagt und gemeinsam kosteten wir dieses aus!

Schwimmen
Nur dann war er da, der Raceday, auf den ich mich seit 7,5 Monaten vorbereitet habe. Elmar kam früh morgens mit zum Schwimmstart und hat mir bei den letzten Vorbereitungen geholfen. Der Startschuss fiel und dann ging die Riesenwaschmaschine in die erste Runde. Mann, war das 'ne Prügelei! Dieses Mal noch heftiger als letztes Jahr und der Wellengang war auch irgendwie daneben. Die Schwimmstrecke war in diesem Jahr mit 3,8km richtig vermessen und nicht wegen Messfehler vom Vorjahr auf 3,6 km verkürzt. Auf den ersten 500 m wurde mir gleich 2-mal die Schwimmbrille halb runtergeschlagen. Okay, kurz anhalten, auch wenn’s schwer fällt nicht ausrasten und versuchen, den Rhythmus wieder zu finden. Nur war das diesmal schwer möglich. Nach 1,9 km raus auf’s Land, das letzte Rhythmusgefühl zerstören und die nächste 1,9 km Runde in Angriff nehmen. Endlich, nach genau einer Stunde war das Schwimmen für heute Geschichte! Das waren 5 Minuten langsamer als letztes Jahr. Hat mich nicht sonderlich gejuckt, denn das müssten die 200m gewesen sein, die 2002 gefehlt haben. Laut Ergebnisliste bin ich als 142. aus dem Wasser gekommen. Okay, Brille runter, Neoprenanzug aufmachen ... Geil, da jubeln ja die Jungs!! Karsten und Gerd haben sich dann doch noch früh von der Koje verabschieden können!

Rad
Cool, mit bester Laune durch die Wechselzone, die Jägermeisterbrille (4,95 Euro :-) auf die Nase, Helm an und mit dem Bike ab durch die Mitte! War ein fixer Wechsel und irgendwie entwickle selbst ich, als Wenigstarter, so ‘ne Art Wechselroutine :-) Radfahren ging dann gleich gut los und ich musste mich sogar ein wenig bremsen, damit der Puls nicht über 150 raus schoss. Aus dem Vorjahr weiß ich aber, dass der schon sehr bald von alleine absackt und ich damit zu kämpfen habe, ihn nicht bei 130 Schlägen mit Verdacht auf "Rumgurktempo" wieder zu finden. Und dann nahm ein ziemlich fixer Ritt über die 180km inklusiver 2500 Höhenmeter bei starkem Wind seinen Lauf! Ich habe kontinuierlich Leute eingesammelt und Platz um Platz gutgemacht. Leider habe ich auf einer von den vielen Rüttelpassagen mein komplettes Werkzeug, Schläuche und Druckluftpumpe aus dem Radflaschenhalter verloren. Scheiße, ab da hatte ich nur noch Panik, dass mich ein Plattfuß zur Aufgabe zwingt. Bin dann viel vorsichtiger die Straßen lang gehackt und habe versucht nicht dran zu denken, dass vielleicht alles für'n Arsch gewesen sein könnte...

Und dann gab's auch ein echtes Highlight, als ich den Wagen mit der Uhr überholt habe, der vor der führenden Frau fährt. Hää? Was macht der denn hier?? Cooool! Hab immer damit gerechnet, dass da was nicht stimmt, aber es können ja nicht ALLE, die ich überhole einen schlechten Tag haben. Jo, und am Ende bin ich dann ziemlich lang allein unterwegs gewesen und bin megahappy in die Wechselzone eingebogen, wo mich meine Jungs erwartet haben. Mann, was war ich dankbar, dass ich so heil über den kompletten Radparcours gekommen bin! Wow, am Ende hatte ich mich auf den 34. Platz vorgearbeitet.

Lauf
Alles klar, jetzt nur noch der Marathon. Und der war bis km 25 ein Spaziergang, wo nur der starke Wind genervt hat. Sämtliche Flüssigkeiten, die ich mir unentwegt übergegossen habe, sind sofort verdunstet. In der 3. Runde fingen dann die Ermüdungsschmerzen an und ich kämpfte mit dem absinkenden Puls. Ich war dann schon froh, wenn ich ihn auf 120 halten konnte. Vorher war ich gut mit 4:30 min pro km unterwegs habe aber ab der 3. Runde viel Zeit verloren. Ich habe schon früh beim Laufen realisiert, dass ich auf einem sehr guten Gesamtrang unterwegs war, allerdings war meine Altersklasse echt gut besetzt. Es war das erste Mal bei einem Ironman der Fall, dass ich mich um andere Starter während des Rennens gekümmert habe und an den Wenden geschaut habe, wie die Jungs so rankamen. War aber nicht der Fall, denn die waren mindestens so platt wie ich ... ;-)

Der Marathon war also eher ein 15 km langer Kampf, aber dafür dann auch umso geiler, als er besiegt war! Ich habe mal wieder festgestellt, dass man den Marathon besser in den Griff bekommt, wenn man sich dann doch mit ihm anfreundet. Er ist nun mal da und eigentlich hat er heute nur noch 15 km. Okay, der Gegenwind zermürbt einen, aber zurück geht’s ja mit Rückenwind. Und zumindest da kann man sich ja drauf freuen ... :-) Außerdem ist auf den letzten 2 km doch eh schweben auf Wolke 7 angesagt, die mich jetzt noch treibt! Leute, ihr könnt euch wohl vorstellen, wie happy ich war (bin), den Marathon beendet zu haben! Ich konnte mich dabei auch um 'ne Minute auf 3h 20min verbessern, aber der Überknaller war an dem Tag das Radeln.

Die Leute auf den Tribünen vom Zielkanal können’s sich denken, an wen ich gerade gedacht habe, als ich meinen 7. Ironman gefinisht habe! Ich hab Ninas Namen rausgebrüllt und bin nun stolz wie Oskar ein echter Ninja-Krieger zu sein :-)

Tja, ich schwebe immer noch auf Wolke 7 und bin wirklich stolz auf meine Leistung! Wobei ich auch ein Riesenglück hatte, dass (mal wieder) nix voll daneben ging. Das begründe ich aber auch damit, dass ich mich echt penibel, besonders in den Vortagen, auf den Ironman vorbereite. Außerdem habe ich daran geglaubt, dass es krachen wird! Im letzten Jahr war meine Altersklasse eher schwach besetzt und darum ist es um so geiler, mich in diesem Jahr, in einem gut besetzten Starterfeld durchgesetzt zu haben. Habe mich ja nun innerhalb eines Jahres vom 67. auf den 31. Rang verbessern können.

Na ja, ich weiß wie das Ergebnis zustande gekommen ist und habe auch allen deutlich gemacht, dass ich wirklich intensiv trainiert habe und dass es ein Fleißerfolg war! Aber wie so oft muss auch das Umfeld stimmen und wenn viele liebe Leute an dich glauben, dann überträgt sich das selbst im schwersten Rennverlauf!

Die nächsten 3 Wochen widme ich der Regeneration und dem, was die vergangenen 2 Monate ziemlich kurz kam. Ich werde noch das ein oder andere Mal auf die Quali für Hawaii anstoßen, bevor es mit der Vorbereitung auf eben dieses Rennen losgeht. Wo ich zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr null Bock auf Training hatte, da juckt es jetzt doch schon wieder. Aber ich halte den Ball schön flach werde erst mal mit euch feiern!

Und im Oktober geht’s dann hoffentlich mit Elmar nach Hawaiiaiaiaiaiaiaiaiiiiiiii!!!



[ 07. Mai 2003 ]

Der Ironman Lanzarote No. 2 steht an

Meine Vorbereitung auf den Ironman Lanzarote 2003 begann im Oktober 2002. Im Januar war ich bereits im Wintertrainingslager auf der Vulkaninsel. Das Wetter war ganz okay und der starke Wind härtet eher für den Ironman ab, als dass er demotiviert!

Untergebracht im Club La Santa, hatte ich die Gelegenheit, das Schwimmen auf der 50m-Bahn mal nicht zu vernachlässigen. Außerdem hat mir der österreichische Trainer ein paar grobmotorische Fehler bei meinem Kraul-Stil gezeigt. Oh Mann, bevor man sich selbst auf Video sieht, sollte man wissen, dass man wie Hupe schwimmt. Dank Ninja und Flo war’s am Ende ein hartes Trainingslager, dafür aber auch von der absolut lustigen Sorte!

In Deutschland zurück bin ich dann bereits nach 7 Wochen ins nächste Trainingslager gefahren. Es ging wieder in die alte Heimat ins Hotel „Mama“. Tja, da es kohletechnisch mau aussieht, hab ich es wieder vorgezogen im Hildesheimer Land mein Trainingslager abzuziehen. Wenn’s mal nicht geregnet hat, war es sooo kalt, dass ich zwischenzeitlich den ganzen Kram hinschmeißen wollte. Wozu opfere ich hier meinen Urlaub, um dann bei Eiseskälte zu fahren? Irgendwie hab ich die zwei Wochen dann doch rumgekriegt und konnte am Ende der Kälte noch was abgewinnen. Wenn’s unter null Grad ist, kann’s nun mal nicht regnen. Jedenfalls war’s mental ‘ne harte Sache, aber so was rüstet auch für die Langdistanz! Zurück in Stuttgart hatte ich die schwersten Trainingswochen und das schlechte Wetter endgültig hinter mir.

Einen Vorbereitungswettkampf hab ich leider nicht in der näheren Umgebung gefunden und so muss ich das erste Mal mit einem Ironman in die Saison starten. Was soll’s! Versuche mich an letztes Mal zu erinnern, um alles in der richtigen Reihenfolge zu absolvieren ... ;-)

Mit dabei sind Elmar aus Hamburg und Karsten und Gerd aus meiner WG. Habe nun wieder diesen geilen Luxus, gleich drei Supporter für das Rennen zu haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damit noch die eine oder andere Minute rauskitzeln kann. Die olle Bergziege Christian ist dieses Jahr leider nicht am Start, denn er hat es vorgezogen, eine vatertechnische Auszeit zu nehmen. Die Vorbereitung auf den Ironman passt da zwar nicht in die spärliche Freizeit, aber seine Art der Herausforderung ist bestimmt auch noch schöner zu erleben!

Zu meinen Möglichkeiten und meinem Hauptziel, der Quali für Hawaii, kann ich folgendes sagen:
Noch nie habe ich mich so zielgerichtet und konsequent auf einen Wettkampf vorbereitet. Da sich ja nun Ninja meiner Trainingsplanung angenommen hat, habe ich auch das erste Mal nicht das Gefühl, irgendwas vernachlässigt zu haben. Keine Ahnung, aber ich wüsste nicht, was zu kurz gekommen ist?! Ich meine das jetzt auf’s Training bezogen ... :-)

Wegen dem frühen Renntermin habe ich ja bereits im Oktober mit dem Training begonnen und will mal in Zahlen ausdrücken, was ich seit dem gemacht habe. Insgesamt waren es bis dato

261 Schwimmkilometer
7767 Radkilometer und
2060 Laufkilometer.

Jo, is ‘n gutes Polster! Danach fühle ich mich auf jeden Fall fit für’s Rennen und bin mir sicher, dass bei ähnlicher Konkurrenz in meiner Altersklasse vom letzten Jahr, die Quali durchaus wieder zu schaffen ist. Natürlich hoff ich auch auf eine Verbesserung der Gesamt-Platzierung. Im Vorjahr wurde ich 67. und war ziemlich geil unterwegs. Sich für Lanzarote irgendwelche Zeiten vorzunehmen macht wenig Sinn, denn wegen der vielen Höhenmeter und dem extremen Windverhältnissen sind Endzeiten absolut relativ.

Tja, das wären so meine Wünsche. Aber ich bin auch Realist genug, um zu wissen, dass an einem langen Tag, und besonders beim Ironman Lanzarote, sehr viel passieren kann. Das Radfahren ist durch seine steilen Abfahrten und widriger Straßenverhältnisse sehr vorsichtig anzugehen und durch einen Defekt am Rad könnt der Ironman schon vorzeitig beendet sein. Wenn ich den Marathon angehe habe ich einen Großteil vom Abenteuer bereits hinter mir, aber auch dort kann einem z. B. der Magen ‘nen Strich durch die Rechnung machen. Und dann ist da auch noch die Hitze... Diese Dinge habe ich im Hinterkopf aber dennoch glaube ich, dass alles gut geht und ich am Ende mit euch die Quali feiern kann. Falls das alles klappt und Immo senkrecht durch’s Ziel läuft, dann werd‘ ich als erstes mal Coachis Namen schreien! Denn Nina hat dazu einen Großteil beigetragen, dass zumindest die Vorbereitung mal was „anderes“ war ... :-)

S
o, dann schaun wir mal was am 17. Mai tatsächlich rumkommt und ich die Tage danach zu berichten habe!



[ 04. Januar 2003 ]

Meldung für den Half Ironman UK 2003

Beim Half Ironman UK am 31. August 2003 könnte ich mich bereits in diesem Jahr für Hawaii 2004 qualifizieren. Der im südenglischen Sherborne stattfindende Triathlon ist der einzigen Hawaii-Qualifikationswettkampf, der über die Halbdistanz ausgetragen wird.
In meiner Alterklasse 30-34 werden leider nur 3 Slots (insgesamt 60) für Kona 2004 vergeben, somit sind meine Chancen wohl eher theoretischer Natur ;-)

Mehr Infos bekommt ihr auf der offiziellen Homepage www.ironmanuk.com.